Konsumenten essen gerne Fleisch - WWF beklagt Preisunterschied

Die Umweltorganisation WWF klagt darüber, dass Tofu- oder Sojaprodukte im Durchschnitt doppelt so teuer seien, wie Fleisch, das in Werbeprospekten beworben wird. Fleisch habe einen Wettbewerbsvorteil gegenüber falschem Fleisch und erschwere es dem Konsumenten, sich aufgrund des günstigeren Preises vegetarisch oder vegan zu ernähren.

Der WWF suggeriert, dass Verbraucher nur deshalb zu echtem Fleisch greifen, weil es billiger sei. Der Hauptgrund dafür aber ist, dass sie lieber Fleisch anstelle von falschem Fleisch essen. Sie kennen das Produkt und schätzen es als wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Falsches Fleisch ist dagegen mit einem Marktanteil von einem Prozent im Vergleich zu Fleisch nach wie vor ein Nischenprodukt, dass sich nur wenige Menschen leisten wollen und können.

Wenn die Mehrheit der Verbraucher lieber falsches Fleisch auf den Grill legen würde, hätte der Einzelhandel seine Angebote schon längst darauf umgestellt und würde die Verbraucher mit Werbeaktionen für falsches Fleisch in seine Läden locken. Ein klarer Beleg dafür welchen Stellenwert Fleisch für die Verbraucher hat, gibt eine aktuelle Forsa-Umfrage. Demnach würden 70 Prozent der Deutschen lieber auf Flüge als auf Fleisch verzichten. Der Konsument hat die freie Wahl und sollte ohne Bevormundung auswählen dürfen, was er gern essen möchte.

Auch die Fleischwirtschaft befürwortet eine Kostensteigerung bei Fleisch, wenn die Mehreinnahmen des Staates gezielt in einen tierwohlgerechten Umbau der Tierhaltung in Deutschland fließen, wie ihn die Borchert-Kommission vorgeschlagen hat. Dies sollte aus Sicht der Fleischwirtschaft über eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes für tierische Lebensmittel von derzeit sieben auf den Regelsteuersatz von 19 Prozent erfolgen.

Für die schlichte Forderung, dass Fleisch nicht billiger als Soja und Tofu sein darf, gibt es keine Grundlage. Falsches Fleisch ist zum einen wegen des geringen Absatzes teuer in der Herstellung, die Produkte werden zudem hochgradig verarbeitet um echtem Fleisch zu ähneln und viele Zutaten müssen dafür importiert werden.

Zur Verdeutlichung: Deutschland ist weltweit der drittgrößte Importeur von Lebensmitteln. Im vergangenen Jahr wurden Waren für 89 Mrd. Euro eingeführt. 62 Prozent dieser Importe machen dabei pflanzliche Produkte aus. Beim Fleisch dagegen stammt der Löwenanteil aus heimischer Produktion.

Fleischtheke Kunde wählt Fleisch Netz